Hermann Gier
Was mich bei Hot Wire Bass aus den Schuhen gehauen hat, war die Möglichkeit, mir meinen Traumbass bauen zu lassen. Das war mir anfangs gar nicht so klar. Ich wollte zunächst einen Vintage 51 kaufen. Der gute Bert war für jeglichen Änderungswunsch offen und das zu mehr als fairen Konditionen. Da hatte ich dann Blut geleckt und wir haben gemeinsam so ziemlich alles geändert bis am Ende der Gyro-Bass dabei heraus kam.
Meine Prämisse war ein Bass, der tief in den Keller kommt und dabei satt und druckvoll ist. Also eine H-Saite mit richtig Punch. Bert hat dann zur XXL-Variante geraten. Mit einer Mensur von 91,7cm ist die knapp über 5cm länger als der Standard Long Scale und macht den Ton der H-Saite druckvoller. Dazu passend hat Bert die Hölzer (Einteil-Korpus in Khaya-Mahagoni, Hals in Sapeli-Mahagoni mit Ebenholz-Griffbrett), die W-Bucker-Pick-ups und die Elektronik (East-ACG mit 4x Double-Stack Potis und Single/Parallel/Serial-Umschaltung für jeden Pickup) ausgewählt.
Ich habe mir eine Scratch-Plate überlegt, die eine Symbiose von Vintage 51 und P-Bass ist sowie die Form des Headstock. Dieser sollte recht klein sein, damit er nicht den Schwerpunkt durch den schon längeren Hals zu weit nach vorne verlagert. Die Form führt das Shaping des Korpus weiter und hat auch eine kleine Adlernase, wie der Standard Hot Wire-Headstock. Das Ergebnis ist ein perfekt ausbalanciertes Instrument. Abgerundet wird das Ganze noch durch einen Hipshot D-Tuner auf das tiefe A, einen Nullbund und eine gegossene Omega-Bridge.
Nach der ersten Bandprobe war klar, dass der Ast was kann. Meine Bandkollegen meinten, dass ich so einen Bass noch nicht am Start hatte… und da waren schon einige: Yamaha B2025x, Ric 4003, Düsenberg D-Bass, Fender 73er Jazz, MusicMan Sterling, etc… Soviel Punch und Druck und Durchsetzungsvermögen hatte aber keiner der Vorgänger und so leicht zu bespielen war auch keiner. Ich sag mal: Alles richtig gemacht. Bassigen Dank an Bert und seine Hot Wire-Crew.
Hermann Gier, Amateur