Mexico Preci Pimp

Ein Fender Mexico Precision von 2009!  So eine hohe Saitenlage hab ich noch nie gesehen! Tatsächlich wurde wohl noch nie an dieser Halsschraube gedreht. Die läßt sich auch kaum bewegen, da rührt sich nix. Festgefressen oder festgerostet. Auch mit einem Shim in der Halstasche und kreativer Bridgeeinstellung gibt es keine Verbesserung.

A propos Bridge - da wurden die Madenschrauben aus Metall gegen welche aus Plastik ausgetauscht. So liegen die Saiten mit Plastikschrauben auf der Bridge auf. Ein absolutes NO-GO! Klingt trotzdem ganz gut, der Bass, wie ich vorher beim Gig feststellen konnte. Trotzdem -  da geht noch einiges. Bespielbarkeit und Sound können viel besser werden.

Bei näherer Untersuchung läßt sich der Hals über den Halsstab nicht mehr einstellen. Einen neuen Halsstab einzubauen wäre viel zu teuer. Da ist ein neuer Hals sinnvoller. Mein Kunde meint, wenn schon, dann gerne einen, der etwas schmäler ist. Also besorge ich einen Japan-Jazz Hals mit Palisandergriffbrett und mache eine Behandlung mit Tung-Öl. Das sorgt für ein supergeiles Spielgefühl, die Halsrückseite fühlt sich an wie lange gespielt, kein Lack, der die Greifhand bremst. Dann fertigen wir einen Knochensattel an, der klingt besser als der obligate Kunststoffsattel. Wir nehmen jetzt nicht die Billigmechaniken vom Mexico-Hals, sondern machen einen Satz Schallers drauf. Und eine funktionierende Bridge muss auch sein. Zum Abschluss ein Satz Pyramid Stainless 105-045.



Juhu! Der Hals sitzt, fühlt sich gut an und spielt sich wie von selbst! Die Tonabnehmer klingen gut, aber sitzen zu tief, die lege ich mit frischen Gummis höher, so hat der Ton mehr Druck. Wie man hier hören kann.

Yep! So geht das! Ein gefühlsechtes Spielerlebnis, und ein satter P-Sound! Und alles läßt sich prima einstellen. Fall erledigt.


….Und was wird jetzt aus dem alten Hals? Idee: Da könnte man in jedem Bund ein Häkchen reinschrauben, dann horizontal an die Wand dübeln - voila! Ein super-stylishes Musiker-Schlüsselbrett!!

Bert Gerecht